Tierärztin Dr. Ines Kitzweger - Tier-Homöopathie - Gastritis

IBD und Leaky Gut Syndrom

IBD (Inflammatory Bowel Disease) bezeichnet eine chronische-entzündliche Erkrankung des Darms.
Die Ursachen sind im Einzelfall nicht immer klar erkennbar, die Zusammensetzung des Mikrobioms (Darmflora), Fütterung, individuelle Veranlagung, Vorerkrankungen des Darms (z.B. Giardiose) und Umwelteinflüsse haben aber mit großer Wahrscheinlichkeit in jedem Fall einen Einfluss.

Die Tiere (Hunde, seltener Katzen) leiden an immer wiederkehrenden Durchfällen (schleimbedeckter Kot, weicher Kot, wechselnde Konsistenzen), Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit und in selteneren Fällen an Erbrechen.
Eine definitive Diagnose erhält man über Ausschluss anderer Durchfall-Ursachen (Infekte etc.) und einer endoskopischen Untersuchung mit Entnahme von Proben aus der Magen- und Darmschleimhaut. Auch ohne diese Biopsie kann eine ganzheitliche Therapie eingeleitet werden.

Die Biopsie ist für die konventionelle Therapie wichtig, damit nicht eine Therapie mit Medikamenten möglicherweise zu Unrecht gestartet wird. Für meine ganzheitliche Therapie ist der Titel „IBD“ nicht so wichtig. Andere Ursachen, wie Infekte, Giardien, hormonelle Störungen und dergleichen müssen natürlich ausgeschlossen werden (Blutbefund, Kotbefund).


Eine Futterumstellung bringt in vielen Fällen eine rasche Besserung, hält aber meist nur kurz an.

Aus gutem Grund sollte die Futterumstellung nie der erste Schritt sein!

Die Durchfall-Episoden werden fast immer häufiger und gravierender (Blut im Kot, Fieber etc.).
In vielen Fällen kommt Gewichtsverlust hinzu, der immer ein Zeichen für einen schweren Verlauf ist.
Von offizieller Seite wird die IBD als unheilbar eingestuft, ich habe aber in den letzten zehn Jahren enorme Erfolge bei ca. 90 % meiner IBD-Patienten mit einem Ansatz, der vor allem komplementäre Methoden beinhaltet.
Da sehr viele IBD-Patienten auch Allergiker (v.a. Futtermittel-Allergiker) sind oder im Verlauf der Erkrankung werden, ist mein Therapie-Ansatz mittlerweile für diese beiden Erkrankungs-Komplexe sehr ähnlich.
Die meisten Tierbesitzer wechseln bei Durchfall-Problemen immer wieder das Futter. Wie ich weiter unten beschreibe, ist dies die Falle, die häufig zu weiteren Futtermittel-Allergien führt. Solange, bis in manchen Fällen keine einzige Fleisch-, Getreide- oder Gemüse-Sorte mehr vertragen wird.
Das eigentliche Problem ist zu diesem Zeitpunkt nämlich nicht das Futter selbst, sondern der Darm. Zunächst muss dieser also geheilt werden, bevor man weitere Futter-Experimente wagen sollte.
Leider sind Futter-Experimente meist der erste Schritt der von Tierbesitzern in Angriff genommen wird und auch von KollegInnen, die sich noch nicht eingehend mit dem Mikrobiom befassen, empfohlen wird.

Ablauf einer IBD – Behandlung:

  1. Fallaufnahme und Befunderhebung
    Eine detaillierte Fallaufnahme mit allen Symptomen und bisherigen Behandlungen ist sehr wichtig. Ebenso müssen alle bisherigen Befunde berücksichtigt werden.
    In den meisten Fällen wurde bisher noch keine geeignete Kot-Untersuchung gemacht, die eine sinnvolle Therapie zulässt. Eine Kot-Probe muss daher fast immer eingesendet werden.
  2. Besprechung der Befunde und der Behandlungsstrategie
    In beinahe allen Fällen liegt ein Leaky-Gut-Syndrom vor. Das bedeutet, dass die normale Darmbarriere nicht mehr funktionsfähig ist. Diese Barriere schützt den Organismus vor dem Eindringen von Bakterien und zu großer Futterpartikel aus dem Darmlumen in die Blutbahn. Das Leaky-Gut-Syndrom hält damit die ständige Entzündung im Darm aufrecht und muss bei der Therapie unbedingt berücksichtigt werden.
    Zur Behebung des Leaky-Gut-Syndroms sind verschiedene Nahrungsergänzungen sehr hilfreich, die die Regeneration des Darms beschleunigen.
    Gleichzeitig ist eine Futterumstellung (allerdings nur eine und auf das richtige Futter) wichtig, um den Darm zu entlasten und eine Ursache der Entzündung zu stoppen.
    Bei dem meisten Patienten legen sich Durchfälle innerhalb der ersten drei bis vier Wochen. Eine Heilung ist damit aber noch nicht erreicht.
  3. Helicobakter-Infektionen
    Bei Tieren, die häufig erbrechen, muss auch eine evtl. bestehende Infektion des Magens mit Helicobakter-Bakterien in der Behandlung berücksichtigt werden. Auch dies klappt in vielen Fällen ohne Antibiotikum.
  4. Pro- und Präbiotika
    Nach etwa einem Monat kann mit der Therapie des Mikrobioms (der Darmflora) begonnen werden. Die Darmbarriere sollte zu diesem Zeitpunkt wiederhergestellt sein, so dass die Präparate auch im Darmlumen bleiben und nicht in das Blut übertreten können.
    Die Auswahl der Präparate richtet sich dabei nach den Befunden. Es macht aus meiner Erfahrung wenig Sinn – so wie meist praktiziert – irgendwelche Probiotika zu geben. In meiner Praxis habe ich unzählige Patienten, die seit Monaten wahllos Probiotika verabreichen. Der Befund zeigt dann aber sehr häufig, dass es ein Präparat war, das für diesen Patienten nicht das richtige war. Ohne entsprechenden Befund ist daher eine sinnvolle und individuelle Therapie nicht möglich.
  5. Fütterung
    Die Fütterung ist eines der Schüssel-Themen für die langfristige ganzheitliche Verbesserung aller IBD- und Allergie-Patienten. Das Thema Fütterung ist deshalb so komplex, weil es extreme individuelle Unterschiede gibt, was gut vertragen wird und was nicht.
    Die Lösung ist eine strategisch durchdachte Methode Futtermittel auszutesten und eine Fütterungspraxis, die das Immunsystem entlastet. Besonders wichtig ist dabei der Zeitpunkt der Futterumstellung und die Wahl des Futtermittels. Ganz wichtig: Erst muss die Darmbarriere wieder dicht sein, bevor Futterversuche gewagt werden dürfen. Andernfalls wird man mit Futterumstellungen nur weitere Unverträglichkeiten oder Allergien hervorrufen.
    Es gibt auch leider nicht „Das eine IBD-Futter“ das jedem Hund oder jeder Katze hilft. Daher sind Empfehlungen aus dem Netz meist nicht zielführend, zumindest nicht, wenn man sein Tier langfristigen vor Rückfällen bewahren möchte und die individuellen Probleme noch gar nicht kennt.
  6. Aufrechterhaltung der Darmgesundheit
    Die Therapie eines IBD-Patienten zieht sich in der Regel über sechs Monate. Da ich schon sehr lange Erfahrung mit diesem Thema habe, kann ich sagen, dass die meisten Patienten nach ca. 2-3 Jahren wieder mit ähnlichen Symptomen kommen, wenn der Tierbesitzer in der Zwischenzeit kein Augenmerk auf gesunde Fütterung und Aufrechterhaltung des gesunden Mikrobioms legt.
    Daher ist eine gewisse „Erhaltungs-Therapie“ mittlerweile Teil meines Konzepts.
    Diese Erhaltungs-Therapie ist sehr wenig aufwändig und beinhaltet keinerlei „Medikamente“.

 

Die von mir beschriebene Methode verläuft OHNE jeglichen Medikamenten-Einsatz.
Bei mehr als 90 % meiner IBD-Patienten ist die Behandlung auch ohne Einsatz von entzündungshemmenden, schmerzstillenden Medikamenten oder Antibiotika möglich. In schwierigen Fällen kann vorübergehend auch einmal der Einsatz solcher Medikamente nötig sein. Immer ist aber das Ziel, dies nur kurzfristig zu tun. Keinesfalls sollte daraus eine Dauertherapie werden, so wie dies im allgemein üblichen Therapie-Ansatz leider oft vorgesehen ist.
Viele Medikamente stören zusätzlich die optimale Entwicklung eines guten Mikrobioms (Darmflora), weshalb sich ihr Einsatz auf das absolut nötige Minimum beschränken sollte.

Ich freue mich, dass ich mittlerweile über 700 IBD-Patienten aus der Dauertherapie mit Medikamenten befreien konnte. Diesen Hunden und Katzen geht es zu mehr als 90% wesentlich besser als zuvor. Die Tierbesitzer sind so geschult, dass sie mit kleinen Rückschlägen selbst gut zurechtkommen. Dies ist eine weitere Voraussetzung, um eine langfristige Verbesserung zu erhalten.
Um all das zu erreichen, sind in der Regel zwischen 4-7 Termine nötig und je nach Befund werden 3-12 verschiedene Präparate benötigt.

 Sehr gerne helfe ich Ihnen und Ihrem Tier aus dieser unsäglichen SpiraleTermin in der Praxis oder Beratung online

 

Tierarztpraxis Kitzweger

Klassische Homöopathie

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